Immer mehr achte ich darauf, welche Inhaltsstoffe in meinen Pflegeprodukten stecken. Zuletzt habe ich ausprobiert, wie meine Haare und meine Kopfhaut auf silikonfreies Shampoo reagieren. Warum ich diesen Inhaltsstoff gerne vermeide und was bei meinem Test herausgekommen ist, zeige ich euch heute.

Eigentlich machen Silikone im Shampoo einen tollen Job. Sie sorgen dafür, dass das Haar seidig glänzt und erleichtern die Kämmbarkeit. Viele sprechen davon, dass Silikone das Haar zusätzlich beschweren, das ist aber nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich sollten Personen mit sehr feinem Haar eher auf Silikone verzichten. Insgesamt ist es aber möglich, zu Shampoos mit wasserlöslichen Silikonen zu greifen (in der Inhaltsangabe als Cyclomethicone und Cyclopentasiloxane zu erkennen). Diese haben ihren positiven Effekt auf die Haare, ohne sie zu beschweren.letters beads-beauty-pflege-silikonfreies shampoo-selbsttest-sante-warum-silikonfrei

Sind Silikone schädlich für dich und dein Haar?

Bei billigem oder “schwerem” Silikon (als Dimethicon in den Inhaltsstoffen zu erkennen) im Shampoo kann das der Fall sein. Zum einen legt sich Silikon um das Haar und auf die Kopfhaut wie ein Schutzschild. Dieser verhindert das Eindringen von weiteren Pflegestoffen (und auch Farbstoffen beim Färben) ins Haar. Über die Zeit können Haare und Kopfhaut unter der Silikonschicht deshalb austrocknen.

Manchmal kommt es sogar zu einem “Build Up”-Effekt, bei dem das ganze abgelagerte Silikon sich in einem dicken Klumpen von den Haaren ziehen lässt. Da muss man sich doch fragen: Will man sowas auf dem Kopf haben?

Zusätzlich ist der Umwelteinfluss ebenfalls ein Faktor, den man bedenken sollte. Am Ende ist Silikon nur Kunststoff, der bei jeder Wäsche im Abfluss landet – und damit in unserem Wassersystem, und in unserem Körper.

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Silikonfreies Shampoo – eine ziemliche Umstellung

Plastik mag ich in meiner Pflegeroutine nicht so gerne sehen, also wollte ich mich nun nach einer Alternative umsehen. In meinem Fall kommt eine Schuppen-Problematik hinzu, die durch den Einsatz von Silikonen auch nicht gerade verbessert wird. Um meine Kopfhaut endlich zu entlasten, möchte ich nun also auf ein silikonfreies Shampoo umsatteln und hoffe, dass sich dadurch die Haut von selbst wieder reguliert.

Nach einer kleinen Recherche habe ich mich für das Anti-Schuppen Shampoo von Sante mit Bio-Wachholder und Mineralerde* entschieden. Der Preis von ca. 5 EUR ist für mich erträglich. Zudem ist das Shampoo vegan, tierversuchsfrei und natrue-zertifiziert (weitere Labels mit dem Siegel zeige ich euch hier). Schade, dass das Shampoo in der Plastikflasche kommt, aber manchmal kann man nicht alles haben.

Die Umstellung auf ein silikonfreies Shampoo kann einige Wochen dauern. Der Körper braucht immer erst einige Zeit, um mit den neuen Inhaltsstoffen richtig umzugehen – hier heißt es durchhalten! Nachdem die Kopfhaut sich wieder eingepegelt hat, sollte auch das Haar keine Anzeichen von den Wechselstrapazen zeigen.

Die erste Anwendung war – ehrlich gesagt – ziemlich gruselig. Das Shampoo schäumt nicht allzu sehr, was schon ziemlich ungewöhnlich ist. Zudem hatte ich das Gefühl, dass meine Haare nach der Wäsche genauso fettig waren wie vorher. Nur, dass sie zusätzlich nun auch noch etwas struppiger waren – der Effekt des fehlenden Silikons.

Danach habe ich so langsam den Dreh raus bekommen. Ich habe unter der Dusche das Shampoo ordentlich in die Kopfhaut einmassiert und noch etwas einwirken lassen, bevor ich es mit kaltem Wasser ausgespült habe. Meine Haare fühlten sich flauschig, aber auch griffig an. Der Duft von Tonerde dominiert während und auch nach der Wäsche, was ich aber als angenehmer finde als starke Parfums. Das einzige, was mich stört, ist, dass man ziemlich viel Shampoo für eine Wäsche braucht. Dafür aber werden die Intervalle zwischen den einzelnen Haarwäschen länger. Wo ich mit meinem üblichen Shampoo jeden zweiten Tag waschen musste, weil die Haare schon so fettig aussahen, bin ich mit dem Santé Shampoo bis zu drei Tage wäschefrei.

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Silikonfreies Shampoo? Ja, aber…

Nach ca. 1 1/2 Monaten, in denen ich silikonfreies Shampoo verwendet habe, bin ich insgesamt eigentlich recht zufrieden. Ich muss meine Haare seltener waschen, und auch die Struppigkeit durch das fehlende Silikon kann ich durch kaltes Auswaschen und durch Spülungen mit Apfelessig ausgleichen.

Es gibt nur ein gravierendes Problem, dass ich durch mein neues Anti-Schuppen Shampoo habe: meine Schuppen sind wieder sehr viel mehr geworden. Das Produkt übt also leider nicht die beworbene Wirkung aus… liegt vielleicht daran, dass meine Schuppen Ursachen haben, auf die die Wirkstoffe vom Santé Shampoo keinen Einfluss haben. Angesichts der Tatsache, dass ich mit dem Shampoo sonst eigentlich zufrieden bin, ein bedauerliches Ergebnis. Ich werde das Shampoo noch zu Ende benutzen und schaue, ob die Umstellung für meine Kopfhaut einfach noch eine Weile länger dauert. Ansonsten würde ich aber vermutlich nach dieser Flasche nach einer anderen Alternative schauen.

Silikonfreies Shampoo an sich hat mich jedenfalls schon überzeugt – habt ihr vielleicht Tipps für mich, die ich aus dieser Shampoo-Kategorie noch ausprobieren könnte? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!

LG Biene

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