Laut einer Statistik vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird in Deutschland jedes 8. Lebensmittel weggeworfen. Eine echte Verschwendung, die sich mit einfachen Tricks aber einfach vermeiden lässt! Meine Top 7 Tipps teile ich im heutigen Beitrag mit euch.

Wir kaufen und verbrauchen mehr Lebensmittel, als notwendig ist und werfen eine ganze Menge davon einfach in den Müll. Laut Welthungerhilfe sind es jährlich ganze elf Millionen Tonnen an Lebensmitteln, die in Deutschland entlang der Wertschöpfungskette im Abfall landen.

Was ist daran schlimm? Nun ja: Mit der Überproduktion von Gemüse, Obst und Fleisch werden jede Menge Ressourcen verschwendet. Böden, Wasser, CO2, Verpackungsmüll: All das wird mehr verbraucht, als wir es tatsächlich benötigen. Damit werden größere Probleme wie der Klimawandel durch unser Konsumverhalten angekurbelt. Stellt sich also die Frage: Wie kann man Lebensmittelverschwendung reduzieren?

1. Keine Angst vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum

Auf allen unseren Lebensmitteln steht ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das uns Verbrauchern die Sicherheit darüber gibt, bis wann die gekauften Produkte noch gut sind. Viele verwechseln jedoch das MHD mit einem Verfallsdatum, ab dem ein Nahrungsmittel ungenießbar ist. Fakt ist: “Mindestens haltbar bis…” heißt nicht gleich “tödlich ab”. Es ist nicht notwendig, Lebensmittel zu entsorgen, nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist.

Setze im Zweifel deine Sinne ein; Riecht das Nahrungsmittel noch normal, sieht es wie sonst aus und besteht es auch einen Geschmackstest, kannst du eigentlich bedenkenlos Lebensmittel auch jenseits des MHD nutzen. Vorsicht ist nur bei Fleisch und Fisch geboten; Diese verderben leider wirklich zügig und sollten nicht mehr gegessen werden, wenn sich das Aussehen oder der Geruch ansatzweise verändert haben.

2. Kauf nur Lebensmittel, die du magst und brauchst

Die gute, alte Einkaufsliste ist immer noch eine der besten Methoden, um unnötige Impuls-Einkäufe im Supermarkt zu vermeiden. Plane deine Woche im Voraus, und halte dich beim Einkauf an die Liste an Lebensmitteln, die du für deine geplanten Gerichte brauchst. Und in jedem Fall macht es Spaß, mal neue Rezepte auszuprobieren, jedoch kauft man dabei häufiger mal Zutaten, die man sonst nicht einsetzt. Das sind dann Lebensmittel, die schneller mal vergessen werden und deshalb verderben. Mit passiert das zum Beispiel mit speziellen Käsesorten wie Feta oder Schafskäse – für ein spezielles Gericht sind sie lecker, aber sonst esse ich sie nicht unbedingt. Sei also schlauer als ich und plane bei deinen Einkäufen so, dass du die gekauften Lebensmittel auch komplett aufessen kannst.

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3. Mehr selber kochen und einmachen

Oft entstehen Lebensmittelreste einfach durch “Verschnitt” von Gemüse oder Fleisch. Aber selbst aus diesen Überbleibseln kann man noch eine Menge rausholen, bevor sie in den Müll wandern! Knochen vom Huhn, Rind oder Lamm kann man noch für eine leckere Brühe verwenden. Dasselbe gilt für Gemüsereste; Zwiebel- und Karottenschalen, sowie Kartoffelschalen, Pilzstängel und andere Gemüseabschnitte kann man am besten im Tiefkühler aufbewahren. Sobald eine gute Menge davon zusammengekommen ist, kannst du daraus eine Gemüsebrühe kochen, die dem gekauften Brühwürfel um Meilen voraus ist! Deine hausgemachte Brühe kannst du im Kühlschrank lagern oder auch einfrieren.

Einkochen und Einwecken sind auch klasse Methoden, um vor allem Gemüse und Obst haltbarer zu machen. Wenn du Zwiebeln übrig hast, kannst du diese zum Beispiel mit Essig und heißem Wasser einlegen, oder einfach confieren, d.h. in Öl langsam schmoren, bis sie wunderbar karamellisiert sind. Obst hingegen lässt sich immer ganz einfach zu Marmeladen oder in Kuchen verarbeiten.

4. Achte auf die richtige Lagerung der Lebensmittel

Wer hat nicht schon einmal einen welken Salat oder weiche Möhren wegwerfen müssen? Gemüse und Obst können leider schnell eingehen, wenn sie nicht ordentlich gelagert werden. Wenn du es aber richtig angehst, kannst du Gemüse und Obst für längere Zeit frisch halten. Hier einige schnelle Tipps aus meiner eigenen Erfahrung; Stangensellerie, Lauchzwiebeln und Porree können stehend in einem Glas Wasser lagern (quasi wie ein Blumenstrauß).

Meine Karotten lege ich immer in eine Schale Wasser in die untere Schublade des Kühlschranks, so bleiben sie knackig. Kartoffeln und Zwiebeln am besten separat voneinander an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren. Bananen verursachen, dass Nachbarobst schneller reift, bewahre diese also ebenfalls lieber separat auf (es sei denn natürlich, du hast unreifes Gemüse und Obst, dass schnell reifen soll). Und müde Äpfel werden wieder fit, wenn man sie gemeinsam mit Kiwis aufbewahrt.

Du merkst schon, es gibt einiges zu beachten bei der richtigen Lagerung von Lebensmitteln – und das war nur Obst und Gemüse! Wenn du es aber erst einmal raus hast, lagerst du dein Essen ganz automatisch auf eine nachhaltige Art und Weise.

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5. Beschrifte deine Essensreste

Klingt banal, kann aber Lebensmittelverschwendung vermeiden! Gerade in den Untiefen der Tiefkühltruhe hilft es, Tupperdosen mit Essensresten zu beschriften; Was ist drin, und wann hast du es gekocht? Denn wenn du einige Wochen später wieder ins Kühlfach schaust, ist es ohne Labels verdammt schwierig, die tiefgefrorenen Inhalte deiner Dosen zu identifizieren – und im Zweifel werden solche Lebensmittel dann einfach weggeworfen. Ein Post-It reicht schon, um Reste ordentlich zu beschriften und so vor dem Müll zu bewahren.

Extra-Tipp: Es ist hilfreich, wenn du deine Essensreste außerdem in durchsichtige Dosen oder in Glas verpackst. Wer nicht weiß, dass in der undurchsichtigen Schale oder in der Alufolie noch leckere Lebensmittel versteckt sind, macht sich gar nicht erst die Mühe, reinzuschauen. Aus den Augen, aus dem Sinn! Darum ist es immer besser, alle Lebensmittel gut sichtbar (und auf den ersten Blick identifizierbar) im Kühlschrank zu verstauen.

6. Teile Essensreste mit Freunden und Nachbarn

Manchmal bleibt einfach zu viel Essen übrig, welches innerhalb eines Haushaltes nicht rechtzeitig aufgegessen werden kann. Da wäre es doch schöner, wenn man einfach ein paar Freunde einladen könnte, um sich gemeinsam den Bauch vollzuschlagen, statt Essensreste wegzuwerfen. Dank Tante Corona ist das dieser Tage leider nicht so einfach möglich. Aber das muss dich nicht davon abhalten, Essen mit Freunden oder gar Nachbarn zu teilen.

Möglicherweise habt ihr eine WhatsApp Gruppe, über die ihr euch organisiert, oder vielleicht trefft ihr euch Nachts auf einem verlassenen Parkplatz, um euren Food-Deal abzuwickeln 😉 Wir du es auch machst, tausche dich in deinem Netzwerk aus und handle deine Leckereien gegen die von deinen Bekannten. So hat Lebensmittelverschwendung keine Chance!

7. Websites und Apps gegen Lebensmittelverschwendung

Online findest du noch viele clevere Helfer, mit denen es noch einfacher wird, Lebensmittel vor dem Müll zu bewahren. Hier sind einige Apps und Websites zu dem Thema, die ich hilfreich finde:

Too Good To Go: Die App zeigt dir, welche Restaurants und Lebensmittel-Shops in deiner Nähe Essenreste zum günstigen Preis abzugeben haben. Du kannst diese einfach reservieren und im Laden abholen!

Restegourmet: Die Website lässt dich nach Zutaten suchen, die du Zuhause hast und gibt dir Rezeptideen dafür.

Zu gut für die Tonne!: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat eine App herausgebracht, bei der ihr wie bei Restegourmet nach Rezepten mit Lebensmitteln suchen könnt, die ihr daheim habt. Ein Einkaufsplaner ist ebenfalls dabei. Die App ist von den Funktionen her noch ausbaufähig, verfolgt aber schon einen guten Ansatz.

Stocky: Halte mit der App fest, welche Lebensmittel du derzeit zuhause hast. So kannst du unterwegs nochmal nachschauen und kaufst nicht die 5. Packung Nudeln. Du kannst auch Tipps für die Lagerung von Lebensmitteln nachschauen und Rezepte darin planen. Die App hat noch mit einigen Bugs zu kämpfen, ist aber insgesamt solide.

Mit welchen Tipps rettest du Essensreste vor dem Müll? Verrate es mir in den Kommentaren! 

LG Biene

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