Du wünscht dir mehr Nachhaltigkeit für deine Küche? Mit einigen einfachen Kniffen ist es ganz einfach, Verpackungen und Müll zu vermeiden, die in der Küche oft anfallen.

Beim Einkauf von Lebensmitteln und beim Kochen fallen besonders häufig Abfälle an. Diese lassen sich mit einigen Tricks und Tools zwar nicht komplett vermeiden, aber zumindest stark minimieren! Wenn du also Lust hast, deine Küche etwas nachhaltiger zu gestalten, dann sind diese Ideen genau das Richtige für dich:

Wie kann man die eigene Küche nachhaltiger machen?

1. Einkaufsliste machen und Rezepte vorplanen

Jedes Jahr werden in deutschen Privathaushalten Lebensmittel im Wert von 20 Milliarden Euro weggeworfen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch eine ziemliche Umweltsünde! Um das zu verhindern, sind ein Wochenplan und die dazu passende Einkaufsliste sehr hilfreich. Nimm dir zum Beispiel Sonntags die Zeit, um deine Mahlzeiten für die kommende Woche zu planen und schreibe alle Lebensmittel auf die Einkaufsliste, die du dafür brauchst. Damit hast du die Gelegenheit, das Inventar deiner Küche zu sichten und aufzubrauchen, was du schon da hast. Außerdem ist es mit einer Liste nicht mehr so easy, sich beim Einkauf von spontanen Gelüsten verleiten zu lassen; Save your money!

2. Einmachgläser nutzen

Für Essensreste und Getränke zuhause, als auch für einen Snack oder den Kaffee unterwegs sind Einmachgläser der perfekte Container. Diese musst du auch gar nicht extra kaufen. Ich bewahre beispielsweise die Gläser von eingemachten Lebensmitteln aus dem Supermarkt auf und verwende sie für alles mögliche. Wenn du dein Einmachglas als To-Go Becher nutzen möchtest, findest du hier eine Anleitung für ein Sleeve dafür.

3. Lebensmittel vom Wochenmarkt

Im Supermarkt findest du auf den Obst- und Gemüseschildern noch eine Info, wo die Lebensmittel herkommen. Beim restlichen Sortiment wird es schon schwieriger. Dabei ist der regionale Einkauf die nachhaltige Alternative zu Importprodukten, die man häufig aber gar nicht erkennt. Auf dem Wochenmarkt kannst du schon davon ausgehen, dass die Händler ihr Fleisch, Fisch, Käse und auch Gemüse vornehmlich aus der Region beziehen. Wenn du nett fragst, füllen sie gern deine Lebensmittel in selbst mitgebrachte Dosen und Gläser ein, und der eigene Jutebeutel ist ja mittlerweile eh Standard 😉 Mit einem Besuch auf dem Wochenmarkt sparst du damit nicht nur Verpackungen und CO2, sondern unterstützt auch Lebensmittelhändler aus deiner Heimat.

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4. Im Unverpackladen einkaufen

Müsli, Reis, Nudeln und andere trockene Lebensmittel kannst du im Unverpacktladen kaufen. Hier kannst du deine eigenen Verpackungen einfach mitbringen z.B. deine Tupperdosen und Einmachgläser. Die Verpackungen wiegst du im Laden ab und befüllst sie dann mit Linsen, Haferflocken und allem, was du sonst gerne magst. An der Kasse werden die Lebensmittel dann nach Gewicht bezahlt – Minus die Verpackung natürlich. Mittlerweile haben auch konventionelle Supermärkte wie Combi sogar eine Unverpackt-Ecke und erlauben an der Fleisch- und Käsetheke auch eigene Verpackungen, sodass du inzwischen viel einfacher Einwegverpackungen beim Einkauf deiner Lebensmittel vermeiden kannst!

5. Küchenkrepp ersetzen

Die Küchenrolle ist auf jeden Fall unheimlich bequem – Wisch und Weg! Aber wir Sustainability-Babes wissen ja, dass es so etwas wie “weg” nicht wirklich gibt. Um unnötigen Abfall zu vermeiden, vermeide das Küchenkrepp und nutze stattdessen wiederverwendbare Optionen wie selbstgenähte “Küchenrolle” aus Stoff, Schwammtücher* oder auch ganz normale Küchentücher*.

6. Spülschwamm ersetzen

Auch den Küchenschwamm aus Plastik kann man sich in der nachhaltigen Küche sparen. Wenn du ein handwerkliches Händchen hast, kannst du aus Juteband zum Beispiel deinen eigenen Schwamm häkeln! Oder du kannst eine Spülbürste aus Holz* verwenden: Hier kannst du den Bürstenkopf austauschen, und bewahrst den Griff damit vor dem Müll. Ich benutze ansonsten auch gerne einfach Spültücher aus Baumwolle*, die man nach der Benutzung einfach in die Wäsche werfen kann.

7. Energie effizienter nutzen

Um etwas mehr Nachhaltigkeit in deine Küche zu bringen, kannst du darauf achten, wie du mit deinem Energieverbrauch haushaltest. Zum Beispiel benötigen neuere Öfen keine Zeit mehr, um vorzuheizen – du musst also bei jüngeren Modellen nicht mehr den Ofen leer heiß laufen lassen, sondern kannst die Energie direkt zum Backen nutzen. Um das Wasser für die Nudeln oder die Kartoffeln aufzuheizen, ist es effizienter und schneller, den Wasserkocher statt die Herdplatte zu nutzen. Und arbeite mit der Resthitze deines Herds; du musst nicht für den gesamten Kochvorgang die Herdplatte auf die höchste Stufe stellen, sondern kannst auch auf niedrigen Stufen oder auch mit der Resthitze deine Mahlzeiten fertig zubereiten.

8. Wasser vom Gemüse waschen auffangen

Diesen Tipp habe ich tatsächlich auf TikTok bekommen! Packt euch eine große Schüssel in die Spüle, wenn ihr euer Obst und Gemüse vor dem Verarbeiten abwascht. Das aufgefangene Wasser könnt ihr nutzen, um damit die Pflanzen im Haus und im Garten zu gießen! So wird kein Wasser verschwendet – I like!

9. Pflanzen düngen mit Resten

Apropos Grünzeug: Bevor du deinen Kaffeesatz, die Bananen- oder Eierschalen in den Müll wirfst, verwende diese doch einfach lieber als Dünger für deine Blumen! Den Kaffeesatz kannst du einfach auf die Erde von Grünpflanzen wie Hortensien oder Rhododendron geben und am besten danach direkt etwas angießen. Mit den Schalen von Banane und Ei kannst du Flüssigdünger herstellen: Lege entweder die Bananenschale (=Kalium-Dünger) oder die zerkleinerten Eierschalen (=Calcium-Dünger) in einer Kanne Wasser über Nacht ein. Danach kannst du diesen “Tee” noch etwas verdünnen und die Erde deiner Pflanzen damit gießen.

10. Friere deine Gemüsereste ein

Schalen von Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln, Sellerieblätter und vieles mehr sollten bei der Zubereitung nicht einfach weggeworfen werden. Friere diese Reste lieber ein! Über eine längere Zeit wirst du nämlich genügend “Veggie Scraps” gesammelt haben, um daraus deine eigene Gemüsebrühe zu kochen – Wer braucht schon Bouillon Würfel? Bei Smarticular findest du nicht nur die Anleitung für deine selbstgemachte Gemüsebrühe, sondern auch für das Fleisch- und Fischäquivalent.

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11. Kaffeefilter und Teesieb aus Edelstahl

Anstand Einmalfilter aus Papier zu verwenden, sind Dauerfilter aus Edelstahl eine nachhaltige Alternative für alle Kaffee- und Teeliebhaber. Deinen Kaffeefilter aus Edelstahl* sowie ein Teesieb aus dem hochwertigen Material* kannst du immer und immer wieder benutzen, du verursachst also keinen zusätzlichen Abfall durch deinen Heißgetränk-Konsum. Außerdem sind die Siebe spühlmaschinenfest, sowie geschmacksneutral und beeinflussen nicht das Aroma der Getränke. Ich finde, in Verbindung mit einem hübschen Becher und einer Packung Kaffeebohnen oder einem losen Tee ist so ein Edelstahl-Utensil außerdem ein schönes, nachhaltiges Weihnachtsgeschenk!

12. Bienenwachstücher statt Alu- und Frischhaltefolie

Alufolie und Frischhaltefolie sind typische Einwegprodukte, die man leicht vermeiden kann. Wenn du Schüsseln und Teller mit Essensresten abdecken möchtest, nutze dafür zum Beispiel einfach Bienenwachstücher*. Du kannst damit genauso wie mit Frischhaltefolie arbeiten, kannst die Tücher nach der Benutzung aber einfach reinigen und wiederverwenden. Übrigens: Bienenwachstücher kann man auch ganz einfach selber machen!

13. Silikonmatte statt Backpapier

Dieser Tausch ist ein ganz easy Trick, um Nachhaltigkeit in die Küche zu bringen. Anstatt das beschichtete Backpapier zu kaufen, das nach der Benutzung in den Müll wandert, verwende einfach eine Silikonmatte*. Nach dem Backen kann man diese einfach reinigen und immer wieder verwenden.

14. Pflege deine Geräte

Küchengeräte können ganz schön teuer sein – umso ärgerlicher, wenn sie schnell kaputt gehen, weil sie während der Nutzung nicht gepflegt wurden. Zudem wird dadurch Elektroschrott verursacht, der der Umwelt teuer zu stehen kommt. Darum ist es hilfreich für die Lebensdauer deiner Küchengeräte, sie ordnungsgemäß zu reinigen und bei Defekten eine Reparatur vorzunehmen. Die meisten Geräteanbieter stellen eine Garantie für ihre Maschinen aus, aber mit etwas Recherche kann man häufig auch Leute in der Nähe finden, die sich mit der Reparatur von Küchengeräten auskennen. Sollte wirklich gar nichts mehr gehen und musst du dein Gerät tatsächlich austauschen, dann achte darauf, das alte Elektrogerät richtig zu entsorgen. Und beim neuen Modell dann auf eine gute Energieeffizienzklasse!

15. Benutze, was du schon hast

Klar, die alten Tupperdosen und die blaue Plastik-Salatschüssel von Ikea (wir haben sie doch alle daheim!) sind nicht unbedingt #instagrammable. Jedoch erfüllen sie immer noch den Zweck, Lebensmittel zu beheimaten. Lass dich also nicht von mir oder irgendwelchen anderen Leute dazu beeinflussen, deine bereits bestehenden Utensilien und Tools durch “nachhaltige” Produkte zu ersetzen. Damit kreiert man nämlich nur unnötigen Müll, obwohl die alten Sachen noch genauso gut funktionieren wie die neuen. Und insbesondere Plastikmüll ist sehr belastend für die Umwelt.

Damit will ich sagen: Nachhaltigkeit kann man sich nicht kaufen – Nachhaltigkeit ist ein Mindset. Ersetze deine Küchengeräte und Tools erst, wenn es wirklich sein muss und wähle dann Produkte, die dir wieder lange Freude bereiten.

Für weitere Nachhaltigkeits-Tipps für deinen Haushalt kannst du gerne auch in meinem Beitrag “Zero Waste Beauty: Diese Basics brauchst du!” vorbeischauen.

Welche Tipps setzt du bereits in deiner eigenen Küche um? Und hast du noch weitere Ratschläge? Dann teile sie gerne in den Kommentaren!

LG, Biene

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